Nach der Auftragsabwicklung soll die Ware nun in passender Form verschickt werden. Die „transportsichere Verpackung“ und Kennzeichnung der zu exportierenden Ware ist hierbei eine der wichtigsten Aufgaben des/der AbsenderIn.

Was ist eine „transportsichere Verpackung“?
Die Verpackung ist je nach Ware und gewählter Transportart, auf die als normal anzusehenden Belastungen auszurichten. Im Straßengüterverkehr sind das beispielsweise Schwingungen, Vibrationen, oder Fliehkräfte, ausgelöst durch Beschleunigung, Kurvenfahrten oder auch Notbremsungen. Die Verpackung darf demnach Beschädigungen erleiden, solange die beinhaltete Ware dadurch geschützt bleibt. Ware, die mit Seecontainern verschifft wird, muss zudem Feuchtigkeit und anderen Belastungen am Hochseeschiff standhalten. Allgemeine Vorschriften, wie dies auszusehen hat, gibt es allerdings nicht. Es muss aber stets bedacht werden, dass die Ladungssicherung durch die Verpackung nicht beeinträchtigt wird.

Aber auch LKW Transport ≠ LKW Transport! Wird die Ware als Komplettladung direkt nach Verladung von A nach B transportiert, oder ist sie als Teil einer Sammelgutladung mehrfachem Umschlag, potentieller Manipulation und diversen Ladungssicherungsmaßnahmen ausgesetzt? Der/Die AbsenderIn hat jedenfalls dafür Sorge zu tragen, dass die Verpackung der Ware für diesen mehrfachen Umschlag gerüstet ist

Was zu beachten ist:

    • Verpackung kostet Geld! Diese Kosten sind einzukalkulieren, denn durch das höhere Gewicht erhöhen sich auch die Kosten für den Transport.
    • Bei mangelhafter, also nicht ausreichend transportsicheren Verpackung übernimmt der/die Transporteur/in idR. keine Haftung. Zudem könnte auch Ihre Transportversicherung nicht mehr greifen.
    • Keine Verpackung ist für alle Waren und jede Transportart geeignet! Unterschiedliche Waren erfordern unterschiedliche Verpackungsanforderungen!
    • Eine reine Folierung von Gütern auf Paletten ist keine ausreichend gesicherte Verpackung.
    • Kennzeichnung der Collo mit Angaben zum/zur AbsenderIn (Ursprungsland), EmpfängerIn, Ordernummer, Packstück x von n, Gewichtsangaben (brutto), Abmessungen in Zentimetern und ggf. Handhabungshinweise (genormte Sticker) ist zu empfehlen!

Papiere für die Exportverpackung

Eine große Herausforderung im Exportgeschäft stellt oftmals die Vielzahl an unterschiedlichen Papieren und Dokumenten dar. Wichtige Dokumente für die Zollanmeldung sind beispielsweise die Handelsrechnung und die Stückliste. Wird Holz transportiert, ist auch das IPPC (Internationale Pflanzenschutzabkommen) relevant. Das Abkommen soll die Ausbreitung von Insekten, Schädlingen und Krankheiten vermeiden, die sich negativ auf lokale Ökosysteme auswirken. Mehr dazu lesen Sie HIER.
Spezifische Informationen zu den verschiedenen Exportdokumenten finden Sie im Beitrag „Export Dokumente – Welche Unterlagen benötige ich?“

Verpackung kostet Geld: Nicht nur die Kosten der Verpackung und der Verpackungsmaßnahme sind zu kalkulieren, denn aufgrund des höheren Gewichts und der notwendigen Abmessung der Packstücke erhöhen sich auch die Frachtkosten. Die Ware soll jedenfalls so verpackt werden, dass dieser ausreichend Schutz geboten wird!

Neuerungen in der Verpackungsverordnung ab 2023:
Ab 1. Jänner 2023 treten neue Verpflichtungen für gewerbliche im Rahmen des Kreislaufwirtschaftspakets in Kraft.

Zu den wichtigsten Neuerungen zählen:

  • Primärverpflichtete (d.h. AbpackerInnen und ImporteurInnen) müssen auch für gewerbliche Verpackungen sowie Einwegkunststoffprodukte an einem Sammel- und Verwertungssystem teilnehmen
  • Nachgelagerte Vertriebsstufen sind min. einmal jährlich über die Systemteilnahme zu informieren. Hierbei sind Angaben zum Sammel- und Verwertungssystem, dem Zeitraum, der Tarifkategorien sowie das Ausmaß der Beteiligung zu machen.
  • Aufgrund der erweiterten Meldeverpflichtungen der Sammel- und Verwertungssysteme selbst, müssen auch die Systemteilnehmer Meldungen abgeben. Die erste Meldung ist am 15. März 2023 zu tätigen.

 

Nähere Informationen zu den Neuerungen finden Sie HIER und HIER.

 

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Hier finden Sie Fact Sheets und Checklisten, die Sie bei Fragen rund um den Vertriebsaufbau unterstützen können.